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  • Diagnose: Lungenkrebs

Diagnose Lungenkrebs

Lungenkrebs verstehen. Fortgeschrittenes nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom im Fokus.

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Diagnose: Lungenkrebs. In Deutschland erhalten ca. 57.500 Menschen pro Jahr diese Nachricht1. Bei Männern bildet Lungenkrebs (Fachbegriff: Lungenkarzinom) die zweithäufigste Krebsart, während es bei Frauen die dritthäufigste darstellt (siehe Abbildung). Für viele Betroffene und deren Angehörige sind mit der Diagnose Ängste und Unsicherheiten verbunden. Was bedeutet das konkret? Wie geht es jetzt weiter? Welche Behandlungsoptionen gibt es? Das sind nur einige Fragen, die in dieser Situation aufkommen.

Um einen ersten Überblick zur Erkrankung zu erhalten, sind auf dieser Seite zentrale Informationen zum Lungenkrebs zusammengefasst:

Prozentualer Anteil der drei häufigsten Krebsarten2

Prozentualer Anteil der drei häufigsten Krebsarten

Risikofaktoren & Symptome3

Auch wenn die genauen Ursachen für die Entstehung von Lungenkrebs bis heute noch nicht vollständig geklärt sind, gibt es eine Reihe von Risikofaktoren, welche die Entstehung begünstigen:

  • Rauchen, auch Passivrauchen
  • Ionisierende Strahlung
  • Feinstaub
  • Dieselmotorabgase
  • Asbest
  • Quarzstäube
  • Berufliche Exposition
  • Genetisch bedingte Risikofaktoren
  • Ungesunde Ernährung und mangelnde Bewegung

Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Mensch, der die aufgeführten Risiken meidet, keinen Lungenkrebs bekommen kann. Und umgekehrt: Nicht jeder Mensch, der einem oder mehreren Risiken ausgesetzt ist, bekommt Lungenkrebs.

Symptome:4
Lungenkrebs verursacht in frühen Stadien nur selten Beschwerden. Oft treten erst im fortgeschrittenen Stadium unspezifische Symptome wie hartnäckiger akuter oder anhaltender Husten, Abgeschlagenheit, Fieberschübe und Nachtschweiß oder ungewollter Gewichtsverlust auf, die jedoch auch durch andere Erkrankungen wie chronische Bronchitis hervorgerufen werden können. Wichtig ist daher, dass Symptome ernstgenommen und ärztlich abgeklärt werden.
Schmerzen und weitere Beschwerden entstehen häufig erst, nachdem die Krankheit fortgeschritten ist und weitere Organe betroffen sind. Diese können auf den Tumor in der Lunge, die Absiedlungen (sog. Metastasen) oder die Belastung des Körpers durch die Erkrankung zurückzuführen sein.
Bis heute sind die Möglichkeiten der Früherkennung begrenzt.

Diagnose und Arten von Lungenkrebs

Nach dem Verdacht auf Lungenkrebs werden im Rahmen der Basisdiagnostik verschiedene Untersuchungen wie Laboruntersuchungen, Röntgenaufnahmen und/oder Computertomographie durchgeführt. Dabei wird zunächst abgeklärt, ob verdächtige Strukturen in der Lunge zu sehen sind. Für weitere Untersuchungen und zur Abklärung, ob es sich tatsächlich um einen bösartigen Tumor handelt, wird u. a. auch Lungengewebe (mittels sog. Biopsie) entnommen. Anhand des Aussehens der Zellen unter dem Mikroskop wird zwischen zwei Tumorgruppen unterschieden: dem kleinzelligen (abgekürzt SCLC = small-cell-lung-cancer) und dem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (abgekürzt NSCLC = non-small-cell-lung-cancer).4 Die weitaus häufigere Form ist mit ca. 88 % der nicht-kleinzellige Lungenkrebs. Dieser kann in drei weitere Unterarten unterteilt werden (siehe Abbildung).5

Arten von Lungenkrebs5

Arten von Lungenkrebs

Molekulare Diagnostik und Biomarker

Nach der histologischen Bestimmung des Gewebes werden sog. molekularpathologische Untersuchungen auf Basis der Tumorprobe vorgenommen. Dabei können z. B. Veränderungen der Erbinformation der Tumorzelle (sog. Mutationen) festgestellt werden, die als Angriffspunkte für gezielte Therapien genutzt werden können. Um für Patient*innen individuell herauszufinden, welche Therapie am besten geeignet ist, ist die molekulare Diagnostik daher ausschlaggebend.5 In der Regel wird jede*r Patient*in mit einem Lungenkarzinom in einem "Tumorboard" besprochen. Hier kommen Ärzt*innen unterschiedlicher Fachrichtungen (z. B. Pneumologie, Pathologie, Strahlentherapie, Thoraxchirurgie, Onkologie) zusammen und entscheiden gemeinsam, welche diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen für individuelle Patient*innen in Betracht kommen. Welche Therapie letztendlich zum Einsatz kommt, hängt aber auch vom Allgemeinzustand und den individuellen Therapiezielen der Betroffenen ab.

Kompakte Infos zum Lungenkrebs

1 Onkopedia-Leitlinie Lungenkarzinom, nicht-kleinzellig (NSCLC), der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (DGHO), Stand Juli 2021 (Zugriff: 07.10.2022).
2 Netzwerk Genomische Medizin (NGM) Lungenkrebs der Kölner Lungenkrebsgruppe (LCGC); http://lungcancergroup.de/molekularpathologie/treibermutationen (Zugriff: 07.10.2022).

Quellen

  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/grundlagen/krebsstatistiken.php#inhalt2 (Zugriff: 07.10.2022).
  • 2Krebs in Deutschland für 2017/2018. 13. Ausgabe. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg). Berlin, 2021. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2021/krebs_in_deutschland_2021.pdf?__blob=publicationFile (Zugriff: 07.10.2022).
  • 3Lungeninformationsdienst - Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH) https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/lungenkrebs/index.html (Zugriff: 07.10.2022).
  • 4Li T et al. J Clin Oncol. 2013;31(8):1039–49.
  • 5Onkopedia-Leitlinie Lungenkarzinom, nicht-kleinzellig (NSCLC), der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. (DGHO), Stand Juli 2021 (Zugriff: 07.10.2022).
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